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Lernen in Einer Welt

Niemand darf für Mode sterben!

Dhaka/Bangladesch, 
24. April vor 10 Jahren

Rana Plaza – unvergessen. In dieser Fabrik nähten an diesem Tag tausende Arbeiter*innen schnelllebige Mode (Fast Fashion) für die Welt. Es steht fest, der verheerende Fabrikeinsturz hätte von Modefirmen und Fabrikleitungen verhindert werden können. Jedes Jahr gedenken wir der Toten, sind in Gedanken bei den Überlebenden, die  (schwere) Verletzungen davon getragen haben, bei den Vermissten und den Angehörigen der Opfer. Ihre Namen inkl. Alter können Sie in dieser Liste einsehen. Aber was hat sich seit dieser Katastrophe verändert?

Inzwischen wissen viele Menschen um die Missstände in der Textil- und Bekleidungsbranche. Kleidertauschpartys und Second-Hand-Kleidung haben mehr Anhänger*innen gefunden. Viele Modefirmen haben sich einen grünen Anstrich gegeben. Wenige Unternehmen wollen der Idee einer fairen Produktion nachkommen, doch hoffen sie auf allgemeingültige verbindliche Regelungen, um dem Wettbewerbsdruck langfristig standhalten zu können. Haben sich die Mengen an Kollektionen und von uns konsumierter Kleidung reduziert? Nein, im Gegenteil! Onlinehändler von „Ultra-Fast-Fashion" sind spätestens während der Corona-Lockdowns mit ihren Umsätzen durch die Decke geschossen. Hingegen kämpfen Näher*innen oder andere Arbeiter*innen in der Wertschöpfungskette von Textilien und Bekleidung weiterhin um Sicherheit und Schutz am Arbeitsplatz oder Entschädigungen. Gewerkschafter*innen und Menschen-/Arbeitsrechtsaktivist*innen in Ländern des Globalen Südens werden in ihrer Arbeit massiv behindert, bedroht oder gar in Haft gefoltert. Und der Lohn der Arbeiter*innen ist nach wie vor, auch nach erreichten Lohnerhöhungen, nicht existenzsichernd.

Freiwillige Maßnahmen waren und sind nicht zielführend. Verbindliche Regelungen hingegen, wie der Bangladesh ACCORD und das Deutsche Lieferkettengesetz stehen auf dem Prüfstand. Das Abkommen zu Gebäudesicherheit und Brandschutz (ACCORD), wodurch in Bangladesch über 2 Millionen Arbeitsplätze sicherer wurden, soll im Oktober 2023 auslaufen. Es gibt immer noch viele Unternehmen, die sich ihrer Verantwortung nicht stellen und dieses Abkommen nicht unterzeichnen wollen. Doch eine Verlängerung des Abkommens sowie Ausweitung auf andere Länder ist dringend nötig.

Des Weiteren gibt es ganz aktuell einen ersten Beschwerdefall, der nach dem im Januar in Kraft getretenen Deutschen Lieferkettengesetz von FEMNET, ECCHR und NGWF eingereicht wurde. Weiterlesen... 

Wie können Sie aktiv werden?
Unterzeichnen und verbreiten Sie die Petition der Kampagne für Saubere Kleidung zum Bangladesh Accord und helfen Sie damit eine Welt zu kreieren, in der Menschen vor dem Profit stehen.

Auch kleine Spenden
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